Inseler
Dorfchronik
Vor
einigen Jahren wurden alle Haushalte in Insel angeschrieben, mit der
Bitte etwas von der Geschichte des Hofes für eine Dorfchronik
aufzuschreiben. Es wurden so eine riesige Menge an alten
Dokumenten und vielen Geschichten und Anekdoten zusammengetragen. Was
ist nun daraus geworden? Eine Gruppe engagierter Einwohner trifft sich
einmal in der Woche um die Ergebnisse zu sichten und die Chronik
zusammenzustellen. Dieses Vorhaben erwies sich als deutlich
zeitintensiver als gedacht. Schliesslich gibt es viel aufzuschreiben.
Insel wurde im 13.Jhd. erstmals mit 4 Höfen erwähnt, der Ort selber dürfte
aber älter sein. Für die Recherche zur Dorfgeschichte Archive in
Hannover, Stade und sogar das schwedische Nationalarchiv in Stockholm zu
Rate gezogen. Bei letzterem ging es natürlich um die Zeit im 30jährigen
Krieg, wo Insel unter schwedischer Herrschaft stand. Damals regierten
die Schweden uns von Stade aus. Es wurden auch viele andere
Begebenheiten aufgedeckt, so zum Bespiel das das erste Auto im Dorf (ein
Opel) 1935 dem Architekten Graubner gehörte, das erste Telefon (vor
1910) in der Poststelle im Gasthaus Harms stand und auch dort im
Gasthaus 1954 zur WM das erste Fernsehgerät angeschafft wurde. Dieses
war natürlich in einem grossen Holzschrank verbaut und stand seinerzeit
auf der Theke, damit alle die Übertragungen sehen konnten. Elektrischer
Strom war im Dorf übrigens erst 1926 verfügbar. Was das erste Auto
betrifft, handelte es sich übrigens um ein recht kurzen Luxus, denn mit
Kriegsbeginn 1939 wurde das Auto als "Vaterlandsbeitrag"
ersatzlos zum Militär eingezogen. Genauso wurden bei vielen Bauern
Pferde und in der Gastwirtschaft ein Zelt als "Kriegswichtig"
erachtet und beschlagnahmt. Für die Landwirte mag interessant sein, das
der erste Kunstdünger 1910 eingesetzt wurde. Damals gab es weissen
(Kali) und schwarzen (Phosphor) Dünger. Der erste Bauer steckte einen
Stock zwischen die Ackerflächen um zu sehen wie ertragreich der Boden
mit und ohne Dünger sein würde. Ein Erfolg war aber schnell zu
sehen.Es wurde aber genauso festgestellt das ein Landwirt, der bei der
Chronik mitwirkt, mit dem Landwirt gegenüber verwandt ist, ohne es zu
wissen. Man lernt eben nie aus....Eine Veröffentlichung als Buch ist für
das Jahr 2011 geplant. Zur Zeit wird die Chronik zusammengestellt,
"ins Reine gebracht", sortiert und nochmal auf Fehler überprüft.
Danach muß die fertige Fassung geschrieben werden, um dann, durch Fotos
ergänzt, in Druck zu gehen.Man darf also gespannt sein auf das
Ergebnis....
Die Dorfchronik ist
bei Erika Koopmann erhältlich. Preis 30.-€
Inseler Dorfchronik
vorgestellt
Vielfältige Themen
auf über 500 Seiten
Insel.
Wie angekündigt, wurde nach dem Gottesdienst beim Inseler
Dorffest das Geheimnis um die sehnlichst erwartete Inseler
Dorfchronik gelüftet. Werner Köster als langjähriges Mitglied der
Arbeitsgruppe des Schulmuseum stellte das Buch als Werk mit über
500 Seiten und einem Gewicht von eineinhalb Kilogramm vor.
Nach
der ursprünglichen Absicht sollten die einzelnen Familien nach Möglichkeit
selbst ihre Hofgeschichten aufschreiben und diese mit Bildern
versehen den Initiatoren überlassen. Doch dieser Optimismus erfüllte
sich längst nicht immer. Meist
mussten von der Arbeitsgruppe aus vorhandenen Unterlagen und
Befragungen älterer Einwohner selbst Texte gefertigt werden.
Genauso oft fehlten Unterlagen oder waren vernichtet. Dann wurden
zeitaufwändig Nachforschungen in Archiven und den Kirchenbüchern
der Kirchengemeinde Peter und Paul angestellt. Trotz dieses unterschätzten
Aufwandes ist es gelungen, von allen Häusern und Gehöften einen
Beitrag für die Chronik zusammen zu stellen.
In
der „Dorfchronik der Gemeinde Insel mit den Ortsteilen Reinsehlen,
Barrl und Höpen – Eine Gemeinde im Wandel der Zeit –„ finden
aber auch die dörflichen Institutionen, Einrichtungen und Vereine
ihren angemessenen Platz.
Bürgermeisterin
Meike Moog-Steffens würdigte in ihrem Grußwort das umfangreiche
Aufarbeiten der dörflichen Vergangenheit als einen wichtigen
Beitrag zur Orts- und Heimatgeschichte der Stadt Schneverdingen. Die
Inseler Chronik vervollständige die bereits vorhandene
Regionalliteratur um einen wesentlichen Baustein des
Gemeindegebietes. „Der Stadt ist es wichtig, dass Heimatgeschichte
lebt und deshalb beteiligt sie sich wie in anderen Fällen auch
gerne an der Finanzierung der Inseler Dorfchronik.“ Mit der Überreichung
des städtischen Schecks über 2.000 Euro an Erika Koopmann wurden
auch deren beharrliche Bemühungen gewürdigt.
Die
Inseler nutzten beim Dorffest ausgiebig die Gelegenheit, in den
ersten Drucken zu blättern. Dies reichte den meisten als Trost dafür,
dass es mit dem Druck der kompletten Auflage doch nicht rechtzeitig
zum Dorffest geklappt hatte. Die vielen Vorbestellungen am Ende des
Tages zeigten, dass die Erwartungen der Chronisten an eine große
Leserschaft erfüllt wurden.
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